Das Unbehagen an der Behinderten-Kultur
Der Behinderten-Aktivismus hat in den letzten Jahren einerseits an Fahrt aufgenommen. Subjektiv wurde nie so viel über Behinderung und Inklusion geredet, wurde nie so viel über behinderte Menschen geschrieben und wurden ihre Probleme nie so stark thematisiert wie heute. Andererseits stehen wir heute meiner Ansicht nach an einem Wendepunkt. Wir müssen uns entscheiden, in welche Richtung wir wollen. Als Enfant Terrible der Blinden bleibt mir wohl die Aufgabe überlassen, den Finger in die offene Wunde zu legen. Der Pseudo-Aktivismus auf Twitter und Co. Das Phänomen der Filterblase ist schon lange bekannt und hat sich durch Internet und Web 2.0 lediglich verschärft. So dienen Tweets und Retweets weniger dem Aktivismus als vielmehr der Selbstpositionierung und der Selbstdarstellung. Man möchte zeigen, wie progressiv und liberal man ist. Dass man selbst keine Schwulen, Migranten oder Behinderten im freundeskreis hat - und auch nicht haben möchte - was solls? Es verschafft eben ein gutes G...