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Es werden Posts vom Februar, 2020 angezeigt.

Weiße Normalos bevorzugt - was die Republica mit Diversity meint

Die Republica steht mal wieder an, wieder werden Hipster-Themen butterweich aufbereitet, um sie auf Möchte-Gern-Hacker loszulassen. Aber zumindest kann man den Yuppies doch zugute halten, dass sie Diversity groß schreiben? Diversity, die sie meinen Nun ja, immerhin gibt es eine Frauenquote. Das scheint aber auch das Höchste der Gefühle zu sein. Eine Datenrecherche aller Republicas in Deutschland zeigt, dass Menschen mit Migrationshintergrund, Intergender-Personen und sichtbar Behinderte außen vor bleiben. Wenn Nischenthemen dabei sind, werden diese gerne in die Randbereiche der Station abgedrängt, entweder in ein Meetup miten in der Halle, in der sich auch die Laufkundschaft aufhält oder in Räume, die nur mit einer Landkarte und einem Kompass gefunden werden können. Das muss auch nicht weiter überraschen: Schließlich ist das Team hinter der Republica selbst blütenweiß. Schlimmer als die AfD In ihrer verlogenen Selbstgerechtigkeit ist die Republica schlimmer als die AfD: Die tut näml

Das Diversity-Problem der Behinderten-Bewegung

Die deutsche Behinderten-Bewegung ist vor allem weiß und männlich geprägt. Es gibt wenige Frauen und praktisch keine Migranten. Das spiegelt sich auch in den Vereinen wieder. Die präsenten Figuren sind ausschließlich Deutsche ohne Migrationshintergrund, es gibt keine offen Homo- oder Transsexuellen. Angeschaut habe ich mir folgende Vereinigungen: DBSV = Dachverband der Blinden und Sehbehinderten BAG Selbsthilfe = Bundesverband der Selbsthilfevereinigungen Gehörlosenbund = eine Art Dachverband der Gehörlosen ISL = Interessensgemeinschaft selbstbestimmt Leben = eine Art Dachverband der Autonom-Leben-Bewegungen bvkm = ein Bundesverband für Familien mit behinderten Kindern Bundesvereinigung Lebenshilfe = eine Vereinigung zur Vertretung von geistig Behinderten BSK = Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Diese Weiß-Heit zieht sich nicht nur durch die Bundes- sondern auch durch die Landes- und Orts-Gliederungen. Ausländer sind Fehlanzeige. Das Ganze geht weiter, betrachtet man sich die

Claas Relotius und Marie Sophie Hingst - Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Es sind zwei tragische Figuren, welche die Schlagzeilen der letzen Monate bestimmten, zwei Personen, die aus keinem erkennbaren Grund Dinge erfunden und sich in ihre Erfindungen hinein gesteigert haben, bis sie nicht mehr herauskamen. Hingst hat vermutlich Suizid begangen. Relotius ist aus der Öffentlichkeit verschwunden, beruflich wie persönlich ruiniert und niemand weiß, ob er jemals wieder einen Fuß auf den Boden bekommen wird. Gefressen von den Medien Auffällig ist vor allem, wie sehr die Medien-Maschine auf Skandale ausgelegt ist. Relotius selbst hätte aus seinem Fall, ginge es nicht um ihn selbst, eine wunderbare Geschichte machen können. Stattdessen schreiben jetzt Andere über ihn. So mancher Medienmensch wird sich schon aus reiner Eifersucht an ihm abgearbeitet haben, diesem jungen Talent, das schon mit 30 mehr Preise gewonnen hat als manche Journalisten in ihrem ganzen Leben. Wie viel Häme wohl in den diversen Artikeln verarbeitet wurde, wie viele Leute haben sich wohl heiml

Warum die Kampagnen #AbleismTellsMe, #MeTwo und #KaumZuGlauben Quatsch sind

Ich bin verschiedentlich aufgefordert worden, mich an der #metwo-Kampagne zu beteiligen. Auch bei der Kampagne #kaumzuglauben der Behindertenverbände letztes Jahr sollte ich mich beteiligen. Als Doppel-Rolle - Ausländer und behindert, ist man natürlich häufiger Problemen ausgesetzt. Trotzdem halte ich diese Kampagnen nicht für positiv und werde mich an solchen und ähnlichen Kampagnen nie beteiligen. Einige Kritiker werden mich aufgrund dieses Textes als Behindertenfeindlich oder Rassisten bezeichnen. Denen schlage ich vor, sich Fotos von mir im Internet anzuschauen. Und ich leide auch nicht an einer Form des Stockholm-Syndroms. Ich mache mich nicht mit Leuten gemein, die anderen Menschen gegenüber illiberal sind. Das Gegenteil ist richtig: Ich entdecke mangelnden Liberalismus in unseren Reihen und kann mich deshalb mit der Kritik und den Leuten, die sie vorbringen oft nicht identifizieren. Dabei geht es keinesfalls darum, Rassismus oder Rassismus-Erfahrungen zu verharmlosen. Rassist

Falsche Infos über Blinde bei der Kölnischen Rundschau

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Neulich wurde ich auf einen Artikel in der Kölnischen Rundschau aufmerksam , in dem selbige Fake-News über Blinde und Blindnhunde verbreitet. Die Überschrift "„Mit Hund wäre das nicht passiert!“ Blinder von Elektroauto überrollt und eingeklemmt" suggeiert, ein Blindenhund könnte vor Elektro-Autos schützen. Das ist Quatsch. Hunde sind wie alle Tiere und die meisten Menschen nicht auf das übliche Tempo in der modernen Welt eingestellt: Selbst Fahrräder sind eine Herausforderung, Autos ohnehin. Das ist der Hauptgrund, warum so viele Haus- und Wildtiere im Autoverkehr sterben. Auch freilaufende Hunde werden häufig von Fahrrädern angefahren. Der Artikel suggiert, dass der Blinde schuld sei, weil er keinen Hund dabei hatte. Dabei wäre es in der Verantwortung des Autofahrers, der durch das lautlose Elektroauto zusätzlich aufmerksam sein sollte. Die Autorin teilte ihren Artikel in der geschlossenen Facebgruppe "Blinde und Sehbehinderte zum Austauschen und Treffen. Dort wurd

Barrierefreiheit bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BzgA

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kurz BzgA verzichtet leider auf digitale Barrierefreiheit. So ist die Website für Blinde kaum nutzbar. Kurioserweise sind sogar Publikationen mit dem Thema Inklusion nicht barrierefrei, das gilt etwa für die Publikation Inklusive Medienbildung - Ein Projektbuch für pädagogische Fachkräfte. Da hat man sich offenbar kräftig bemüht, das Dokument so zu gestalten, dass es für Blinde und Sehbehinderte nicht zugänglich ist. Auch Publikationen, die sich speziell an Behinderte richten wie das "Heft 1-2017: Sexualität und Behinderung" sind nicht barrierefrei. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BzgA verstößt damit gegen das Behindertengleichstellungsgesetz und insbesondere gegen die Barrierefreie-Informations-Technik-Verordnung BITV 2.0. Ich habe die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BzgA auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Offenbar sind dort aber Behinderte nicht wichtig genug, um sie einer Antwort zu wü

Muss man als Behinderte links sein? Oder warum ich keine Linke bin

Die meisten Behinderten-Aktivisten sind links. Wie so oft sind aber die meisten Behinderten eher konservativ bis rechts, der Anteil der AfD-Wähler ist teils höher als bei der Durchschnittsbevölkerung. Ich selbst hatte jahrelang eine starke Verbindung zur Linken, hielt mich sogar selbst dafür, bin heute aber davon abgekommen. Die Linken mögen Behinderte, nicht den Behinderten Irgendwer sagte mal, die Linke kämpft für die Arbeiter, mag aber den Arbeiter nicht. Der Arbeiter mit den schmutzigen Fingernägeln, dem Schweißgeruch und der schlechten Rasur würde die Salon-Linken eher anekeln. Das hat sich bis heute nicht geändert. Was den Lebensstil angeht, sind Linke fast immer besser gestellt als Rechte. Linke sind zumeist Akademiker in höheren Positionen, während Rechte eher aus dem Unternehmertum oder dem Mittelstand kommen. Linke haben keine behinderten Freunde. Sie sind eher mit ihresgleichen befreundet, können aber mit Behinderten nichts anfangen. Die Ausnahme sind vielleicht die Leute

Fake-News bei Vice? Blinde Eltern und sehende Kinder

Eine Autorin schreibt unter dem Titel "Wie es ist, als Sehende in einer blinden Familie aufzuwachsen" einen merkwürdig anmutenden Artikel. Der Artikel enthält leider einige fragwürdige Aussagen, die ihn als Halb-Fake erscheinen lassen, man hat den Eindruck, die Autorin wollte ihn durch Halb-Wahrheiten interessanter erscheinen lassen. 1. Sie schreibt, sie habe erst im Kindergarten bemerkt, dass Andere sehen, was sie tut. Das dürfte aber für Einzelkinder noraml sein, viele merken erst im Kindergarten, wie sie sich in Gruppen korrekt verhalten, hat also nichts mit Blindheit zu tun. 2. Die Kinder haben sie in der Schule wegen ihrer blinden Eltern gehänselt. Hänseleien sind allerdings in der Schule normal, wenn nicht wegen der Eltern, dann halt wegen was Anderem. Vielleicht sollte sie mal die Kinder fragen, welche die Kleidung ihrer älteren Geschwister auftragen müssen. 3. Sie behauptet, erst in der MIttelstufe gelernt zu haben, Blickkontakt aufzubauen. Das halte ich für Unsinn: