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Es werden Posts vom November, 2020 angezeigt.

Juan Moreno vs. Claas Relotius - die unerzählte Geschichte

Juan Moreno hat mehr oder weniger den Fälscher Claas Relotius enttarnt. Ebenso interessant wie diese Geschichte ist jedoch ein wenig beleuteter Fakt: Moreno ist ein Arbeiterkind, Relotius ein Akademikerkind. Egal, mag man denken, schließlich haben beide studiert. Leider ist es nicht egal. Man kann die Geschichte nämlich mit unterschiedlichen Konstellationen durchspielen und dann wäre sie anders verlaufen: Denn die Haupt-Verantwortlichen dafür, dass Claas Relotius solange faken konnte waren Matthias Geyer und Ulrich Fichtner. Beide ihres Zeichens reinrassige Akademiker aus dem besten Bürgertum. Mit anderen Worten, Claas Relotius, Fichtner und Geyer stammten aus der gleichen Klasse. Moreno nicht. Spielen wir das Spiel einmal durch: Moreno und Relotius beide aus der gleichen Klasse, Moreno wäre sagen wir das Kind spanischer Diplomaten Moreno Akademiker und Relotius Arbeiterkind Moreno und Relotius, beide arbeiterkinder Wären beide Arbeiterkinder, wäre Relotius nie soweit gekommen. W

Warum ich kein Öko mehr bin - die Irrtümer und Denkfehler der Umweltbewegung

Es wird kein ökologisches Problem gelöst, solange wir uns nur da ökologisch verhalten, wo es für uns bequem oder angenehm ist Vielfach wurde ich gefragt, warum ich mich nicht mehr für die ökologische Bewegung engagiere. In meiner Jugend war ich sehr aktiv. Unter anderem war ich Umweltreferent an der Uni. In diesem Beitrag möchte ich die Frage beantworten, warum ich kein Öko mehr bin. Menschen wie Nico Paech haben die Probleme gezeigt, die durch Bio-Produkte entstehen können. So müssen zusätzliche Produktionsstraßen und Lager geschaffen werden, damit Öko und Nicht-Öko voneinander getrennt verarbeitet und gelagert werden können. Zusätzliche Produktionsstraßen, die natürlich gewartet, gereinigt und ersetzt werden müssen wie die Nicht-Öko-Produktionsanlagen. Wie lange dauert es wohl, bis sich die ökologischen Kosten dieser zusätzlichen Anlagen amortisiert haben? Wie viele Produkte müssen dort verarbeitet worden sein, bevor die negative Öko-Bilanz der Anlage mit der positiven Bilanz der P

Warum der Begriff People of Color nicht sinnvoll ist

Neuerdings begegne ich immer mehr Texten, die den Terminus „person of color“ oder „people of color“ verwenden. Gemeint sind nicht Anstreicher, Lackierer oder Maler, sondern Personen, die nicht weiß sind. Anscheinend versuchen die Klassensprecher unserer nicht existenten Community, die Diversity-Aktivisten und einige Anti-Rassismus-Organisationen, den Begriff in Deutschland zu verankern – wie es aussieht mit Erfolg. Im Folgenden erfahren Sie, warum Sie diesen Begriff nicht verwenden sollten. Die Banalisierung rassistischer Erfahrungen Job nicht bekommen, Wohnung nicht bekommen, bespuckt und beleidigt worden, unfreiwillig geduzt worden, schräg angeguckt worden, angeblich als Feigenblatt mißbraucht worden – rassistische Erfahrungen können vielfältig sein. Auffällig an vielen Artikeln aus diesem Bereich ist jedoch, dass die Verfasser oft über eher banale Ereignisse berichten, die sich so oder so interpretieren lassen. Man wählt aber gerne die Interpretation, die für das Gegenüber am ungü

Armenien und Bergkarabach - warum die Opferrolle nicht mehr zieht

Die Tatsachen sind wohlbekannt: Im Schatten von Corona und dem amerikanischen Wahlkampf hat Aserbaidschan eine Militäroffensive auf Bergkarabach gestartet. Der Mini-Staat wurde dabei logistisch und militärisch von türkischen Waffen und syrischen Söldnern unterstützt. Die defacto von Armenien abhängige Republik Bergkarabach konnte dem nichts entgegensetzen, nach wenigen Wochen war der Widerstand gebrochen und aserbaidschanische Truppen hätten an der Grenze Armeniens gestanden. Der Westen hat nichts und die Verbündeten Iran und Russland wenig getan, um Armenien zu unterstützen. Armenien versucht sich nun, als Opfer darzustellen. Allerdings funktioniert das nicht so ganz. Richtig ist, dass die Türkei einen Genozid gegen das armenische Volk begangen hat. Und ebenso richtig ist auch, dass niemand Armenien zu Hilfe gekommen ist. Russland hat erst eingegriffen, nachdem Armenien faktisch schon besiegt war und auch nur, um eine weitere Truppenpräsenz in Bergkarabach aufzubauen. Zweifello

Die Arroganz des Westens - durch Corona offengelegt

Der Westen scheint sich in einer langen Phase des Niedergangs zu finden, die Zukunft könnte je nach Perspektive sicher in Asien, eventuell aber auch in Afrika oder im Nahen Osten liegen. Corona hat die Schwächen des Westens gnadenlos offengelegt. Über die Hiobsbotschaften über immer neue Infektionsrekorde und Lockdowns ist nämlich untergegangen, dass ganze Regionen relativ gut mit Corona zurecht gekommen sind. Dazu gehören Afrika sowie Südostasien. Afrika ist natürlich nach wie vor bitterarm und wird von den wirtschaftlichen Folgen von Corona getroffen. Aber durch die lange Erfahrung mit Infektionskrankheiten ist es - anders als im reicheren Lateinamerika - nicht gekommen. Gemeistert hat die Krise vor allem Südostasien, natürlich China mit seiner Diktatur, aber auch Demokratien wie Südkorea, Taiwan oder Japan. Auch die ASEAN-Staaten sind relativ gut durch die Corona-Krise gekommen - und das, obwohl deren Gesundheitssysteme teils deutlich unter der Qualität des Westens liegen. Statt je

Der blinde Fleck der Linken

Die Linke duckt sich meistens weg, wenn es um komplexe Fragen geht. So ist es defacto so, dass die meisten Personen, die an Corona sterben, ältere Menschen in der Regel mit Vorerkrankungen sind. Das festzustellen ist keine Abwertung älterer Menschen, es ist eine schlichte Tatsache wie heller Sonnenschein oder kalter Schnee. Dass auch junge Menschen ohne Vorerkrankungen an Corona erkranken und sterben können, stellt keiner in Frage. Defacto passiert das aber kaum. Wenn die wesentliche Corona-Phase vorbei ist werden wir wahrscheinlich feststellen, dass die Sterblichkeit für eine längere Zeit zurückgeht. Der Grund dafür ist, dass wir durch Corona viele vorgezogene Sterbefälle haben. Viele Menschen, die in den nächsten Jahren an Grippe, Lungenentzündungen oder anderen nicht-übertragbaren, alterstypisch schwer verlaufenden Krankheiten gestorben wären, sind jetzt durch Corona gestorben. Auch das festzustellen ist keine Kunst. Erst mal muss man dazu kein großes Fass aufmachen. Allerdings