Die Arroganz des Westens - durch Corona offengelegt

Der Westen scheint sich in einer langen Phase des Niedergangs zu finden, die Zukunft könnte je nach Perspektive sicher in Asien, eventuell aber auch in Afrika oder im Nahen Osten liegen. Corona hat die Schwächen des Westens gnadenlos offengelegt. Über die Hiobsbotschaften über immer neue Infektionsrekorde und Lockdowns ist nämlich untergegangen, dass ganze Regionen relativ gut mit Corona zurecht gekommen sind. Dazu gehören Afrika sowie Südostasien. Afrika ist natürlich nach wie vor bitterarm und wird von den wirtschaftlichen Folgen von Corona getroffen. Aber durch die lange Erfahrung mit Infektionskrankheiten ist es - anders als im reicheren Lateinamerika - nicht gekommen. Gemeistert hat die Krise vor allem Südostasien, natürlich China mit seiner Diktatur, aber auch Demokratien wie Südkorea, Taiwan oder Japan. Auch die ASEAN-Staaten sind relativ gut durch die Corona-Krise gekommen - und das, obwohl deren Gesundheitssysteme teils deutlich unter der Qualität des Westens liegen. Statt jetzt aber zu sagen, wir lernen davon, wie Südkorea oder Japan es gemacht haben, wurschelt sich der Westen durch die Krise durch. Lange hat man entgeistert auf die USA geschimpft, aber die Infektionszahlen sind in den meisten westeuropäischen Staaten ähnlich hoch wie in den USA vor ein paar Wochen. Es zeigt einmal mehr, dass sich still und leise neue Champions in der Welt gebildet haben. Der südostasiatische Raum hat soeben ein großes Reihandelsabkommen abgeschlossen. Trotz aller Konflikte, die Lage ist ähnlich wie im Europa am Anfang des 20. Jahrhunderts, wird der inner-asiatische Handel vertieft. Die Region ist insgesamt bevölkerungsreicher als alle europäischen Staaten inklusive Russlands, Australien und den Amerikas. Sie ist im Schnitt jünger und hat, natürlich auch wegen dem teilweise sehr hohen Rückstandes, mehr Wachstumspotential als die westlichen Staaten. Schlechter sieht es natürlich in anderen Großregionen wie afrika, Südasien oder im Nahen Osten aus. Schlechte Infrastruktur, schlechte Bildungsstände und zahlreiche Umweltprobleme plagen diese Regionen. Einen Vorteil haben allerdings alle Regionen: Eine relativ junge Bevölkerung. Sollte es den Regierungen gelingen, die Bildung vor allem der Mädchen und deren Menschenrechte deutlich zu stärken, die Infrastruktur drastisch zu verbessern und die Gesundheits-Systeme zu ertüchtigen, dürfte auch hier das Wachstumspotential deutlich höher sein als im überalterten und unterbevölkerten Europa.

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