Wie neutral ist die Aktion Mensch bei der Barrierefreiheit von Onlineshops

Schon im zweiten Jahr bewertet die Aktion Mensch die Barrierefreiheit von Onlineshops - oder vielmehr das, was sie dafür halten. Aber wie neutral kann die Aktion Mensch und ihre ausgewählten Partner in diesem Bereich sein?

Problem 1: Der eigene Onlineshop ist nicht barrierefrei

Den eigenen Onlineshop bekommt die Aktion Mensch nicht barrierefrei. Es scheitert bereits an der Cookie-Meldung. Auch viele andere Teile der Website wie der Familienratgeber-Chatbot sind nicht WCAG-konform umgesetzt worden. 

Das ist allerdings nichts Neues, auch bei der Inklusion ist die Stärke der Aktion Mensch eher darin zu sehen, Anderen zu sagen, was sie zu tun haben. Selbst umsetzen tut sie nichts. 

Problem 2: Die Partner

Es tun sich dann mehrere hässliche Entlein zusammen: Auch der Google-Onlineshop ist nicht barrierefrei. Google ignoriert bei all seinen Produkten, auch bei den business-Versionen, die WCAG und setzt einfach um, was sie selbst für sinnvoll halten.

Hinzu kommt die indirekte Werbung für bestimmte BF-Dienstleister wie die Pfennigparade und BITV Consult. Indem man solche Dienstleister einbindet bei solch einer Studie macht man auch indirekt Werbung für sie. Aber wie neutral können Pfennigparade und BITV Consult sein, wenn sie die gleichen Shops testen, die sie vorher beraten haben. Die Antwort kann sich jeder denken.

Problem 3: Behinderte auf der Seitenlinie

Bleibt nicht zuletzt die Präsentation der Ergebnisse, die überwiegend Nicht-Behinderten wie Christina Marx, Susanne Baumer und Isabelle Joswig,  und anderen Nicht-Behinderten überlassen wird. Behinderte dürfen bestenfalls über spezifische Probleme berichten, während Nicht-Behinderte die Expertise offerieren, die sie wahrscheinlich vorher auswendig gelernt haben. Auch das eine jahrzehntelange Kritik an der Aktion Mensch. Im Endeffekt geht es der Aktion Mensch und Google Deutschland nicht um Barrierefreiheit, sondern um Selbstdarstellung und PR.  Das ist kein Versehen, so unfähig sind sie nicht. Es ist Absicht, die Aktion Mensch ist immer noch im Sorgenkind-Zeitalter gefangen. 

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