Corona und die Verachtung der Unterschicht durch die Linken

Bekanntermaßen treibe ich mich vor allem in der links-liberalen Filterblase herum. In der Hoch-Zeiten von Corona erreichte mich hundertfach die Botschaft #stayathome und #flattenthecurve. Klar bleibe ich zuhause, Arbeit war zu, Geschäfte waren zu, Cafés waren zu, Museen Aren zu. An der Corona-Krise lässt sich aber auch leicht die Abneigung des links-liberalen Milieus gegen die Unterschicht erkennen. Die meisten - wenn nicht alle - der StayAtHomer waren Gutverdiener, die von zuhause arbeiten konnten. Sie verfügen über einen guten Internet-Anschluss, ausreichend Computer, sie haben wahrscheinlich ein Haus oder eine große Wohnung und einen Garten oder andere Grünfläche. Ihre Beschimpfungen richteten sich in der Regel an Leute mit kleinen Wohnungen, mit vielen Kindern und gegen arme Leute – mit anderen Worten, das Unterschichten-Pack. Natürlich wird so etwas nie explizit ausgesprochen, sondern steht zwischen den Zeilen: Diese dummen Unterschichtler, können nicht mal zuhause bleiben, sondern treiben sich einfach mal so draußen rum. By the way ist #stayathome einer der dümmsten Hashtags, die jemals geschaffen wurden: Es gab zu keiner Zeit ein Verbot, rauszugehen, außer vielleicht in bestimmten Hotspots. Von Anfang an war klar, dass Corona sich draußen so gut wie nicht verbreitet. Es ist der typische erzieherische und besserwisserische Reflex, welcher die Linken so unsympathisch macht, auch wenn sie für eine an sich sinnvolle Sache kämpfen. Dasselbe Phänomen findet man auch bei Fridays for Future: Diese Unterschicht, fährt einfach im Auto herum und frisst Billigfleisch. Nur, dass es die Ober- und Mittelschicht ist, die in die regelmäßig durch die Weltgeschichte fliegt und sich das teure Fleisch leisten könnte, es aber nicht kauft. Anders wäre nicht zu erklären, warum Bio-Fleisch keinen nennenswerten Marktanteil in Deutschland hat. Die angeblich so zahlreichen Corona-Partys haben vereinzelt stattgefunden, in jedem Fall aber nicht so oft, dass sie die große öffentliche Empörungswelle verdient hätten. Es war eines von diesen typischen Medien-Phänomenen, die nur in den Medien selbst stattgefunden haben. Einmal mehr wurde die Unterschicht betrogen Sie haben gesungen und damit Corona weiterverbreitet. Sie haben in die Hände geklatscht, aber hätten sich vielleicht an den Kopf klatschen sollen. Die Pflegerinnen und Kassie rinnen wurden als große Helden gefeiert. Heute klatscht niemand mehr. Als alte Häsin kennt man diese Solidaritätswellen, die praktisch wirkungslos verflüchtigen. Keinen interessiert es heute, wie prekär die Lage unserer Unterschichtler ist. Viele werden im Zuge von Corona ihren Job verlieren. Aber unsere Latte-Macciato-Links-Liberal-Grünen lassen es sich gut gehen und die Pfleger kümmern sie nicht mehr. Sie sind einmal mehr von den Linken betrogen worden, wie sie uns so oft betrogene haben: George Floyd, Rodney King, Trevor Martin - - sie alle werden herangezogen, um die anti-gesellschaftlichen Reflexe der Linken zu füttern, bei einer Anti-Polizei-Demo kann man ja auch herrlich zeigen, wie antirassistisch man ist. Aber für die Schwarzen und deren Probleme interessiert man sich nicht.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Erfahrungen mit Posteo - E-Mail mit schlechtem Service

Old, white, male, able-bodied - an open letter to the PDF Association

Was taugt die Einschätzung zu gender-gerechter Sprache der Überwachungsstelle für Barrierefreiheit des Bundes