Christian Drosten - der Dieter Bohlen der Corona-Forschung

Christian Drosten sagt, Christian Drosten podcastet, Christian Drosten streitet - woher kommt dieser Mann, den vor März 2020 keiner kannte und der sich jetzt zur Licht-Gestalt der Corona-Befürworter entwickelt hat? Wir wissen es nicht und es ist uns auch egal. Nicht egal ist jedoch, welche macht Drosten auf die Öffentlichkeit und auf die Politik ausübt. Man mag zu den Corona-Protestierenden stehen wie man will, doch in einer Sache haben sie leider recht: Christian Drosten hat sicherlich nicht die Wahrheit für sich gepachtet. Falls er nicht über eine Glaskugel verfügt, weiß er vermutlich nicht mehr als andere Viren-Forscher.

Drosten wird seiner Verantwortung nicht gerecht

Wer dermaßen in der Öffentlichkeit steht, sollte auch verantwortlich mit seinen Aussagen umgehen. So etwas ist bei Drosten leider nicht erkennbar. Er hat schnell gelernt, auf der Medien-Klaviatur zu spielen. Das funktioniert vor allem mit steilen Thesen und harten Forderungen. Damit ist ihm der Abdruck sicher.

Der nette Herr Drosten

Drosten kämpft gerne mit harten Bandagen: Er teilt gerne einmal gegen Kollegen mit Henrik Streeck aus, die anderer Meinung sind als er. Vom Jesus der Virusforschung würden wir einen gepflegteren Umgang erwarten. Das er seinen Podcast inzwischen mit einer Kollegin teilt, ist leider auch kein gutes Zeichen. Wenn er die Dame ausgesucht hat, wird sie wahrscheinlich eine ähnliche Meinung vertreten wie er. Die Medien lieben die Personalisierung und Heroisierung. Drossten ist sozusagen das freundliche Gesicht, der Nerd, der Bücherwurm, der dank Corona aus der Dunkelheit geholt wurde und uns jetzt erklärt, führt und erleuchtet.

Mit Wissenschaft nichts zu tun

Aber die Wissenschaft lebt von Pluarlität Einmal mehr versagt die Selbstkontrolle der Medien. Man verleiht einer einzelnen Person die Macht, die Öffentlichkeit und die Politik vor sich herzutreiben. Dabei spielt es keine Rolle, ob Drosten gute oder böse Absichten hat. Wichtig ist, dass er einer von vielen ist, es abweichende Meinungen gibt und diese zur Geltung kommen sollten. Überhaupt stellt sich auch die Frage, wie jemand, der dermaßen medien-präsent ist, noch Zeit für Forschung und Lektüre findet. Die Vermutung liegt nahe, dass er vor allem mit Selbstdarstellung beschäftigt ist und dass seine Mitarbeterinnen die eigentliche Arbeit machen.

Drosten fehlt die demokratische Legitimität

Heute ist nicht mehr nachvollziehbar, wie Drosten zum Experten für Corona aufsteigen konnte. Klar ist jedoch, dass weder Drosten noch ein anderer Virolloge demokratisch legitimiert ist. Diese Personen sind überwiegend von Forschungs-Einrichtungen eingestellt - die nehmen übrigens nicht immer die geeignetnsten Personen. Es gibt einen Grund, warum nicht Wissenschaftler die Welt regieren. So mancher hat das Problem demokratischer Legitimität nicht verstanden. Drosten ganz sicher nicht, auch wenn er seine Einlassungen als Empfehlungen tarnt. Er muss nicht die Verantwortung für Fehlentscheidungen übernehmen, sonst würde er sich anders verhalten. Ihm kann es egal sein, wenn Kindern ihre Zukunft verbaut wird, Menschen ihre Jobs verlieren, die Wirtschaft bergab geht, Millionen in die Armut gestürzt werden, er kann immer auf Andere zeigen und sagen, dass sie ja nicht auf ihn hätten hören müssen.

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