#AllesaufdenTisch: Die Rache der Dauer-Beleidigten

Nach #allesdichtmachen kommt jetzt also die nächste Hashtag-Aktion #AllesaufdenTisch. Die Masche ist die Gleiche: Statt Schauspielern aus der zweiten Reihe werden jetzt Wissenschaftler aus der zweiten Reihe interviewt, die ihre mehr oder weniger sinnvollen Kommentare äußern können.

Das Strickmuster ist bei solchen Aktionen immer das Gleiche: Hier wird einfach behauptet, man dürfe seine Meinung nicht mehr frei äußern, gleichzeitig äußert man seine Meinung frei, hm, Widerspruch nicht erkannt. Nun ja, als Schauspieler muss man auch nicht besonders helle sein.

Ebenso wie bei #allesdichtmachen müssen wir erst mal bei Wikipedia nachschlagen, wer diese Leute eigentlich sind. Es sind wie oben erwähnt Leute aus der zweiten oder dritten Reihe, die außerhalb des eigenen Dunstkreises nicht bekannt sind. Zurecht, wenn man bei so einer Aktion mitmacht.

So wie man Jan Josef Liefers nicht abnimmt, dass er sich für arme Leute und arme Kollegen einsetzt - Liefers, einer der am besten verdienenden Schauspieler Deutschlands - so nimmt man den Wissenschaftlern ihren Einsatz für den freien Diskurs nicht ab. Vielmehr scheint man sich darüber aufzuregen, dass man selber nicht in den Expertenkreis der Regierung aufgenommen wurde.

Ich höre aus den Interviews raus, dass die Wissenschaftler sauer ist, dass er selbst nicht eingeladen war, hätte sich ja auch gut auf dem Lebenslauf gemacht. Das dürfte leitend für viele beteiligte Wissenschaftler gelten. Wissenschaftler und Kinder haben eines gemeinsam: Sie sind schnell beleidigt. Anders als bei Kindern hält das bei Wissenschaftlern an.

Was mich nicht stört ist, dass #AllesaufdenTisch eigene Meinungen äußert, das ist vollkommen legitim. Sich aber als eine Mischung aus Robin Hood und Martin Luther zu inszenieren, ständig Interviews zu führen und trotzdem zu behaupten, sie würden nicht gehört, das nährt rechte Verschwörungsmythen. Und das kann man Volker Bruch doch vorwerfen. Das ist schade, denn es gibt durhcaus legitime Kritik gegen die Corona-Maßnahmen, aber die wird jetzt weniger ernst genommen, weil so viel Stuß dazwischen ist.

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