Was taugt die Einschätzung zu gender-gerechter Sprache der Überwachungsstelle für Barrierefreiheit des Bundes
Die Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik BFIT Bund hat eine "Studie" zur Barrierefreiheit des Genderns veröffentlicht. Leider hält sie wissenschaftlichen Standards nicht stand. Deswegen müssen wir uns die Anführungszeichen bei dem Wort Studie immer dazu denken.
Dass das BFIT Bund seine eigene Seite nicht barrierefrei bekommt, steht auf einem anderen Blatt. Der Leiter ist blind, vielleicht muss man ihm aber sagen, dass die Cookie-Message für Screenreader als erstes angesagt werden sollte und nicht als Letztes, wie es aktuell der Fall ist. Oder das Problem, dass seit dem Bestehen der Website Begriffe, die im Glossar sind von Screenreadern im Fließtext nicht vorgelesen werden. Aber vielleicht schaut sich Herr Wahl seine eigene Seite nicht an, wer kann es ihm verübeln, bei dieser unverständlichen Sprache. Wie heißt es so schön: Wer überwacht die Überwacher?
Das wäre auch das erste Manko der Studie. Eine reine Akademikersprache verhindert, dass man das Ganze ohne entsprechenden Hintergrund versteht. Vermutlich soll die Schwäche der Studie hinter dieser pompösen Sprache verborgen werden.
Bei beiden Screenreadern fehlt die Angabe der verwendeten Stimme. Die hat aber einen wichtigen Einfluss auf die Sprechpause. Die Anmerkung bezüglich Word, NVDA und Rechtschreibprüfung ist überflüssig. Das könnte Jaws auch.
Meines Erachtens wird hier zu Unrecht eine Repräsentativität unterstellt, reine Augenwischerei für das gute Gewissen. Für eine richtige Studie hätte man ein Sample der jeweiligen Gruppe anonym befragen müssen, das war wohl zu viel Arbeit.
Dass das BFIT Bund seine eigene Seite nicht barrierefrei bekommt, steht auf einem anderen Blatt. Der Leiter ist blind, vielleicht muss man ihm aber sagen, dass die Cookie-Message für Screenreader als erstes angesagt werden sollte und nicht als Letztes, wie es aktuell der Fall ist. Oder das Problem, dass seit dem Bestehen der Website Begriffe, die im Glossar sind von Screenreadern im Fließtext nicht vorgelesen werden. Aber vielleicht schaut sich Herr Wahl seine eigene Seite nicht an, wer kann es ihm verübeln, bei dieser unverständlichen Sprache. Wie heißt es so schön: Wer überwacht die Überwacher?
Das wäre auch das erste Manko der Studie. Eine reine Akademikersprache verhindert, dass man das Ganze ohne entsprechenden Hintergrund versteht. Vermutlich soll die Schwäche der Studie hinter dieser pompösen Sprache verborgen werden.
Zu 4. Technische Prüfung
Dieser Teil ist hochproblematisch. Allein, dass dem Thema ein ganzes Kapitel gewidtmet wird zeigt, dass man beim BFIT das Thema Barrierefreiheit nicht verstanden hat. Barrierefreiheit betrifft unterschiedliche Gruppen von Menschen mit Behinderung. Indem man die relativ kleine Gruppe der Blinden so prominent darstellt, schlägt man den anderen, wesentlich größeren Gruppen, praktisch ins Gesicht. Schauen wir uns aber einmal die methodischen Fehler an. Es wird suggeriert, Jaws sei der am meisten verbreitete Screenreader. Allerdings stimmt das nicht, es werden auch keine empirischen Beweise geliefert. Wer sich in der Blindenszene bewegt weiß, dass VoiceOver unter iOS der am meisten genutzte Screenreader ist. Hier geht es um Privatpersonen, nicht um Personen am Arbeitsplatz, wo Jaws eine große Rolle spielt.Bei beiden Screenreadern fehlt die Angabe der verwendeten Stimme. Die hat aber einen wichtigen Einfluss auf die Sprechpause. Die Anmerkung bezüglich Word, NVDA und Rechtschreibprüfung ist überflüssig. Das könnte Jaws auch.
Zu 5. Zielgruppenbefragung
Es ist typisch, dass hier keine Betroffenen, sondern ihre Verbände befragt werden. Verbandsvertreter sind aber nicht immer im Sinne der Peer Group. Sie sind auch nicht repräsentativ. Als Vertreter ist man zwangsläufig stärker politisiert und sensibilisiert. Man kann sich ja den Shitstorm vorstellen, wenn sich ein Verband gegen Gendern aussprechen würde, den kann man ja jeden Tag auf Twitter verfolgen.Meines Erachtens wird hier zu Unrecht eine Repräsentativität unterstellt, reine Augenwischerei für das gute Gewissen. Für eine richtige Studie hätte man ein Sample der jeweiligen Gruppe anonym befragen müssen, das war wohl zu viel Arbeit.
Zu 6. Befragung der Selbstvertretung
Zum Einen ist die Befragung der Selbstvertretung vollkommen überflüssig, weil deren Standpunkt bekannt ist. Zum Anderen ist diesen Personen Barrierefreiheit relativ egal, weil sie nicht selbst betroffen sind. Nach dieser Logik könnte man auch Impfgegner befragen, was sie von einer Impfpflicht halten.Was fehlt noch
Interessant ist eher, was komplett fehlt. Da wurde ein Screenreader-Test durchgeführt, aber wer hat die wesentlich größere Gruppe der Sehbehinderten gefragt, die mit starkem Zoom arbeiten? Das hätte man technisch leicht prüfen können. Aber so groß scheint das Erkenntnis-Interesse dann doch nicht gegangen zu sein.Fazit: Das Ergebnis stand von vorneherein fest
Wenn man die Studie auf Klopapier drucken würde, könnte man sich zumindest den Hintern damit abwischen. Es werden große Gruppen von Behinderten wie etwa Personen mit Lernstörungen, Legasthenie und so weiter komplett außen vor gelassen. Am Thema vorbei, würden wir sagen.
Unser Schluss ist, dass das Ergebnis von vorneherein feststand: Der Stern sol es sein, also muss er barrierefrei sein. Als Alibi hat man dann eine "Studie" durchgeführt.
Nun ja, zumindest bleibt das BFIT seiner Haltung treu, wenn man selbst keine Barrierefreiheit umsetzen kann, kann man es trotzdem anderen um die Ohren hauen.
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