Lebenshaltungskosten - endlich wieder normal?

Es fällt mir schwer, das zu sagen, aber das Leben in Deutschland war bisher pervers billig. Viele fühlen sich wie aus dem Paradies vertrieben und das ist es in gewisser Weise auch.
In meisten Teilen der Welt gibt man einen Großteil des Einkommen sofort wieder aus: Miete, Essen, Mobilität, ab und zu ein kulturelles Event - fürs Alter bleibt da wenig übrig. In Deutschland haben wir uns an billig gewöhnt. Unsere Lebensmittel, unsere Kleidung, unsere Autos, Smartphones, Computer und all die anderen Dinge kosten so gut wie nichts und wir können trotzdem für das Alter sparen.
Natürlich gibt es sie, die Leute, die jeden Euro umdrehen müssen und für sie wird die Situation schwieriger. Ihnen sollte unbedingt geholfen werden. Für sie ist es blanker Hohn, wenn jemand sagt, man müsse jetzt mal weniger heizen, weil sie sich das Hochheizen eh nie leisten konnten.
Das ist aber ein kleiner Teil der Bevölkerung. Der Rest hat wie die Made im Speck gelebt. Wir haben nie glernt, ein genügsames Leben zu führen. Immer musste es der Urlaub auf Sri Lanka sein, das neueste iPhone, das edelste Fitness-Studio, der witzfreie Termomix. Das daneben die Billig-Pommes aus dem ALDI oder die Einweg-Klamotten aus dem Primark standen, stört auch niemanden.
Ich fürchte allerdings, dass es schon zu spät ist. Hätten wir vor 20 Jahren angefangen, Energie und Ressourcen zu sparen, hätten wir den Planeten retten und Putin und seinen Freunden aus dem Nahen Osten eine lange Nase drehen können. Stattdessen haben wir uns zu Finanziers von Warlords, Ausbeutern und Sklaventreibern/Schleppern gemacht. 

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