Meine Erfahrungen mit dem intermittierendem Fasten

Vorneweg: Ich mache intermittierendes Fasten nur zum Abnehmen. Alles Andere wie die Steigerung des HGH, der Autophagie und so weiter ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen und für mich daher sekundär. Dass Fasten zum menschlichen Leben gehört ist nicht überzeugend. Zumindest die Menschen, die in den Tropen leben bzw. gelebt haben konnten innerhalb weniger Stunden genügend Lebensmittel sammeln, um sich und ihre Familien zu versorgen.
Ich halte weiterhin alle Phasen, die weniger als 24 Stunden dauern für wirkungslos. 16:8 kann man wohl kaum ernsthaft als Fasten bezeichnen, die Hälfte der Zeit verschläft man und in acht Stunden kann man die weggelassene Mahlzeit mehr als wett machen.
Weiterhin ist es Unsinn, dass man nur durch Fasten abnehmen kann, wenn man in den Ess-Phasen einen Kalorien-Überschuss hat. Im Endeffekt zählt die Langzeit-Kalorien-Bilanz. Hat man da ein Defizit, nimmt man ab, ansonsten nicht.
Ich verfolge die 1:1-Strategie. Das heißt, einen Tag essen, einen Tag Pause, wobei ich allerdings nur drei Fastentage pro Woche habe.
Ich hatte es tatsächlich vor ca. 8 Jahren geschafft, ein paar Kilo durch Fasten abzunehmen. Zwischendurch habe ich es immer wieder probiert, nachdem ich wieder zugenommen hatte, war aber nicht diszipliniert genug. Alle anderen Methoden, die ich ausprobiert habe, funktionierten bei mir nicht. Mir fällt es leichter, nichts zu essen als wenig.
Dieser Bericht ist nicht als Empfehlung, sondern rein als Erfahrungsbericht zu verstehen.
Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich nur zwischen April und September den ganzen Tag fasten kann. Ich gehöre zu jenen, die während des Fastens frieren. Gefühlt ist es beim Fasten mindestens 5 Grad kälter, im Sommer ist das angenehm, im Winter die Hölle. Aus ökologischen Gründen ist das Hoch-Heizen keine Alternative und bringt auch nicht wirklich viel.
Eine Waage besitze ich nicht, ich messe den Fortschritt am Bauchumfang. Ich faste jetzt seit ca. 14 Tagen, netto sind es also ungefähr sechs reine Fasten-Tage. Dadurch habe ich ca. 2 Zentimeter Bauchfett verloren, von 97 auf 95 Zentimeter. Wir haben jetzt Mai 2022 und ich würde gerne bis Oktober unter 90 Zentimeter kommen sowie einige andere problematische Stellen loswerden. Das klingt nicht ambitioniert, aber erfahrungsgemäß lassen die Erfolge mit der Zeit nach.Der Körper passt sich ja immer mehr an.
Die ersten Fastentage waren schwer, was das Energie-Level anging. Auch der Schlaf war unregelmäßig. Das Trinken war anstrengend, weil der Mund ständig trocken war. Das ist zwar besser geworden, aber nach wie vor unangenehm.
Ein netter Nebeneffekt ist aber, dass man Geld für die Ernährung spart. Ich kaufe viel frisches Gemüse, das geht ganz schön ins Geld. Ich achte generell auf eine gesunde Ernährung, wobei ich an den Ess-Tagen sehr viel Protein aufnehme, zwecks Muskel-rhalt. Ich gehe sparsam mit Haushaltszucker und Süßstoffen um.
Auch wegen des Muskelerhalts mache ich leichten Kraft- und Ausdauersport.
Mein Fazit: Intermittierendes Fasten ist für mich nach zig Jahren Miss-Erfolgen die einzige Strategie, die funktioniert. Mir ist aber auch bewusst, dass ich als ehemals fettleibiges Kind bzw. Jugendlicher immer auf mein Gewicht werde achten müssen.
Hier noch abschließend ein paar Bio-Hacks, die unterstützen können.
Am wichtigsten ist, dass man keine Leckerlis zuhause hat. Süßigkeiten, Nudeln, Brot und so weiter sollte man nur an Ess-Tagen parat haben.
Man kann die Abnahme durch ein paar Faktoren unterstützen. Grüner Tee soll die Freigabe von Fettsäuren unterstützen. Gleiches wird von Chili gesagt. Sich in ein kälteres <Mileu zu begeben soll ebenfalls positiv wirken, also etwa die kurze Hose und das T-Shirt anziehen statt sich dick einzupacken. Ob diese Hacks tatsächlich helfen, wissen wir nicht. Es kann aber nicht schaden, zwei Tassen grünen Tee zu trinken, ein paar Chili-Flocken in sein Getränk zu rühren oder sich auf den Wohlfühl-Temperaturen herauszubewegen.
Ich wünsche euch viel Erfolg. 

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