Warum die meisten Nahrungsergänzungsmittel nichts bringen

Es gibt sie in allen Geschmacksrichtungen, Dosierungen und für bzw. gegen praktisch alles: Nahrungsergänrzungsmittel. Würde man sie verbieten, würde von DM, Rossmann, aber auch von eBay oder Amazon wenig übrig bleiben. Die meisten dieser Mittel wären im Mülleimer besser aufgehoben als in euren Mägen. Warum?
Zunächst einmal gibt es so gut wie keine Regulierung dazu, was da alles reinkommt. Es wird wohl ungefähr stimmen, was auf der Verpackung angegeben ist. Oft sind aber Füllstoffe drin, die wir vielleicht nicht mitessen wollen.
Das zweite Problem ist der Reduktionismus. In der Regel wird ein bestimmter Inhaltsstoff, etwa aus grünem Tee oder Chili herausgegriffen und isoliert betrachtet. Dieser Stoff wird entweder aus dem Lebensmittel isoliert oder synthesiert. Es ist aber oft genug, siehe unten, nicht nachgewiesen, ob dieser Stoff die behauptete Wirkung hat oder ob er alleine ohne die anderen Bestandteile des Lebensmittel eine Wirkung hat.
Anders herum gilt das Motto "Viel hilft viel" in diesem Bereich nicht. Ich nehme ja nicht vier Ibuprofen, wenn ich leichte Kopfschmerzen habe, weil ich dann die restliche Woche keine Kopfschmerzen mehr haben werde.
Im Endeffekt ist die behauptete Wirkung häufig nicht wissenschaftlich nachgewiesen oder marginal. Die "wissenschaftlichen" Studien sind oft von den Herstellern gesponsert und methodisch schwach. Ein ganz banaler Faktor: Häufig können Stoffe aus Kapseln nicht aufgenommen, sondern müssten gespritzt werden. Oder es wäre die Vorstufe notwendig, weil der Körper die Substanz selbst bilden muss. Oder eine Substanz kann nur in Kombination mit anderen Substanzen wirken. Oder ein Übermaß richtet Schaden an.
Endgültig abraten muss man von Kombinationen wie sogenannten Fatbrurnern. Im besten Fall sind sie völlig wirkungsvoll. Im schlimmsten Fall enthalten sie eventuell schädliche Stoffe wie hohe Dosen an Koffein, Capsecin oder Ephedrin.
Fazit: Kauft keine Nahrungsergänzungsmittel, es sei denn, ihr wisst genau, was ihr tut.

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