Warum die letzte Generation die Demokratie gefährdet

Die letzte Generation genießt in Teilen der Öffentlichkeit und der Medien eine gewisse Sympathie. Leider ist sie eine Organisation, die teilweise gefährlicher als die AfD ist. Man kann aus den falschen Gründen das richtige tun - gut - und aus den richtigen Gründen das Falsche tun - das ist bei der letzten Generation der Fall. 


Sollte die letzte Generation mit ihrer Methode der Ruhestörung, der Sachbeschädigung und des zivilen Ungehorsms über die Blockade des Verkehrs erfolgreich sein, würde das allen anderen Bewegungen Tür und Tor öffnen. Die Faschisten wollen keine Flüchtlinge mehr aufnehmen? Sie können sich auf den Straßen festkleben. Die Bauern wollen keine neuen Gesetze zum Umweltschutz? Sie können die Straßen mit ihren Traktoren blockieren. Jeder, dem eine Entscheidung nicht gefällt kann die Öffentlichkeit nötigen, ihre Meinung zu ändern, wenn er genügend Leute mobilisieren kann.


Die letzte Generation akzeptiert den Grund-Konsens der deutschen Demokratie nicht. Das macht sie nicht zu Kriminellen, aber sie sind recht nahe dran. Ihre Aktionen haben nicht unmittelbar mit ihrem Anliegen zu tun, sondern zielen nur auf maximale Aufmerksamkeit ab - die sie in der Zwischenzeit verloren haben. Wenn etwa in Berlin geklebt wird, kriegt das außerhalb Berlins keiner mehr mit. Das führt dazu, dass sie ihre Aktionen verschärfen müssen, um noch Aufmerksamkeit zu generieren. Fridays for future hat das Problem bereits kennengelernt. Und wie gesagt gibt es keinen unmittelbaren Zusammenhang. Die beschädigten Kunstwerke haben nichts mit Klimaschutz zu tun, ebenso wenig wie die Autos, die blockiert werden. Die letzte Generation schafft es, ihre Ziele durch ihre Aktionen in Verruf zu bringen. Sie liefert reichlich Futter für die Rechten Klimagegner und schaden der Bundesregierung und ihren Klimazielen. 


Es besteht auch die reale Gefahr der Selbstradikalisierung. Wir erinnern uns, dass es ähnlich apokalyptische Gedanken bei den 68ern gab. Das Resultat waren die RAF und andere Terrororganisationen, die von ihrer Radikalität von der letzten Generation nicht so weit entfernt waren. Auch sie glaubten, immer im Recht zu sein und den Rest der Gesellschaft in Geiselhaft nehmen zu können. Und sie glaubten, dass der Zweck die Mittel heiligen würde. 


Last not least macht sich die letzte Generation durch ihre öffentlichen Personen lächerlich: Die Personen, die öffentlich auftreten scheinen fast zu weinen. Ihre Verzweiflung wirkt nicht symathisch, sondern lächerlich. Man möchte ihnen ein Taschentuch reichen und sie beim nächsten Psychologen anmelden.  

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