Gesucht: Menschliche Intelligenz für pressetext.com

Wenn Blinde wieder sehen können, Blindenstöcke und Blindenhunde überflüssig werden, kann zweierlei eingetreten sein: Entweder ist der Heiland doch noch zurückgekehrt. Oder die PR-Maschine hat einmal mehr überdreht. So wird von dem Branchenportal die Überschrift "Künstliche Intelligenz lässt Blinde "sehen"" verbreitet. Das "sehen" in Anführungszeichen gepackt wird, soll von dem Schwachsinn dieser Überschrift ablenken. Wir würden gerne die Überschrift "Künstliche Intelligenz lässt PR-Redakteure wieder denken" lesen, wobei "denken" in der PR immer in Anführungszeichen gehört.
Leider scheint in der PR jeglicher Anstand verloren gegangen zu sein. Ansonsten würde man solche Überschriften nicht produzieren, die Angehörigen und Betroffenen falsche Hoffnungen machen.
Schwachsinnig geht es weiter:
Blinde und Sehbehinderte brauchen künftig weder Führhund noch Stock, wenn sie sich allein in der Öffentlichkeit bewegen wollen.
Da hat jemand so richtig keine Ahnung, wie sich Blinde bewegen. Kein Blinder wird, egal mit welcher aktuell verfügbaren Technik, sich ohne haptischen Kontakt zum Boden und ohne Kennzeichnung in der Öffentlichkeit bewegen. Der Stock und der Blindenhund werden in absehbarer Zeit nie überflüssig werden. So einen Blödsinn kann nur ein PR-Redakteur ohne jegliches Hintergrundwissen zum Thema Blindheit produzieren.
Es zeigt, dass der PR jeglicher Kompass für das verloren gegangen ist, was schicklich ist. Es ähnelt fatal der PR zur OrCam, die ähnlichen Blödsinn von sich gegeben hat.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Erfahrungen mit Posteo - E-Mail mit schlechtem Service

Old, white, male, able-bodied - an open letter to the PDF Association

Was taugt die Einschätzung zu gender-gerechter Sprache der Überwachungsstelle für Barrierefreiheit des Bundes